Schreiben fürs Hören: So gestaltest du eine Podcast-Episode
Wie schaffen es Podcaster:innen eigentlich, dass ihre Episoden so locker und lustig klingen? Quatschen sie einfach so drauf los oder gibt es da ein Konzept im Hintergrund? Allgemein gilt: Podcasten ist gesprochenes Storytelling. Und was klingt, als würde es ganz spontan entstehen, basiert im Idealfall auf guter Vorbereitung – vor allem dann, wenn mehrere Stimmen beteiligt sind. Damit ein Podcast-Gespräch natürlich wirkt und trotzdem auf den Punkt kommt, brauchst du einen gut durchdachten Gesprächsleitfaden. Wie du den erstellst, erfährst du im heutigen Blog-Beitrag.
„Einen Podcast aufnehmen – das kann doch nicht so schwer sein“. Denken sich viele, setzen sich für die erste Episode vors Mikro, um dann festzustellen: ganz so easy wie angenommen ist es dann doch nicht. Klar, es gibt immer mal wieder Ausnahmen von der Regel und über die Jahre eingespielte Podcaster:innen müssen sich vielleicht manchmal nur noch vorab kurz zu ihrem Thema abstimmen – doch meistens steckt hinter einzelnen Podcast-Episoden ein klares Konzept. Besonders wichtig ist ein professioneller Gesprächsleitfaden für Corporate Podcasts. Meistens gibt es hier zudem auch einen Redaktionsplan im Hintergrund.
Good Content is king!
Generell gilt: Ein Podcast ist kein Interview zum Nachlesen und auch kein Frage-Antwort-Spiel, sondern im Idealfall ein Hör-Erlebnis. Ein Gesprächsleitfaden hilft dir dabei, dem Gespräch Struktur zu geben, eine dramaturgische Linie zu schaffen und trotzdem Raum für Spontanität und echte Momente zu lassen. Er ist kein Skript, sondern ein Kompass, der dich gut durch deine Episode führt.
Von der Idee zum strukturierten Gesprächsleitfaden
Bevor du deinen Podcast-Leitfaden aufsetzt, stell dir drei zentrale Fragen:
- Was will ich in dieser Podcast-Episode eigentlich erzählen?
- Was soll sich meine Zielgruppe aus der Folge mitnehmen?
- Bei einem Interview-Podcast: Was macht meine Gesprächspartner:in besonders interessant?
Aus den Antworten ergibt sich eine erste grobe Gliederung. Bewährt hat sich der Aufbau in drei Teilen:
- Intro: Wer bist du, wer ist dein Gast, worum geht’s heute?
- Deep Dive Interwiew: Thematische Schwerpunkte, persönliche Geschichten, Erkenntnisse.
- Outro: Fazit, Ausblick, Call-to-Action.
Tipp: Schreibe dir bei jedem Abschnitt auf, welches Gefühl du erzeugen willst. Neugier? Spannung Mitgefühl? Begeisterung?
Tipps für eine gelungene Podcast-Sprache
Podcasten ist ähnlich wie Radio machen – der/die Hörer:in hört deine Botschaft genau einmal (im Radio sowieso und auch im Podcast wird sich kaum jemand die Mühe machen, ständig zurückzuscrollen). Versuche deshalb bereits in deinen Leitfäden, möglichst einfache Sätze zu bilden und umgangssprachlich zu formulieren. Ein Beispiel: „Wir sind Sie zum Beruf des Forstwirts gelangt“ klingt als Frage eher steif – sage lieber: „Wie bist du damals eigentlich Forstwirt geworden?“
Der Gesprächsleitfaden als Sicherheitsnetz
Ein Podcast-Leitfaden gibt Sicherheit – aber echte Magie entsteht, wenn du dich traust, auch mal von deinem Gesprächsleitfaden abzuweichen. Beispielsweise dann, wenn dein Gast eine Geschichte erzählt, mit der du nicht gerechnet hast: Folge ihr. Gute Podcast-Hosts hören aktiv zu, greifen Themen auf, fragen nach – auch jenseits der vorbereiteten Inhalte. Wichtig ist allerdings, dass du dabei nicht den Faden verlierst, sondern wieder zu deinem Ursprungsthema zurückkommst. Der Leitfaden hilft dir dabei, den Überblick über das Gespräch zu behalten, auch, wenn es mal in eine andere Richtung „abbiegt“. Solche Umwege sind erwünscht, denn genau sie machen das Podcasten erst so richtig lebendig.
Fazit
Ein guter Gesprächsleitfaden ist ein Must-Have für eine gelungene Podcast-Episode. Schreiben fürs Hören bedeutet: Klar denken, locker formulieren, genügend Raum lassen. So wird aus einem Gespräch eine hörenswerte Story.
Brauchst du inhaltliche Unterstützung bei deinem (Corporate-)Podcast? Melde dich gerne, unter office@wepodit.com
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